Poesie
Chaos
Das nervt! Der Geist sei Eisnebel? Permutationen?
Schreibende folgen unsichtbarem Weg, nie trauernd latente Ufer sichtend.
Ende nun. Kern sei bereist: davon Ehren & Subventionen.
Maschen oft fernab suchen in Stabreimen Eden.
Ach so
Verstand red! Siegt Eis? Leben sie, Poeten, in Traum?
Die Scherben flogen rum. Baten sich wenige darunter Talente fuers Dichten
Und erkennen sie: bereits vorhandene & Venus in Beton.
Manches offenbart euch Sinn, na, erst beim Ende.
Mike Wunderlin
studierte Germanistik in Zürich und bereitet sich nun auf seine Zukunft als Deutschlehrer vor. Lieblingswort:
Anfang-ende. Abneigungen: Aufzählungen, Ironie und Rechtschreibfähler.
UnOrdnung
Ich glaube nicht
dass ich noch klüger werde,
belesener,
weiser,
wortgewandter,
weltwissender.
Werd nur noch älter
und die Zeit fliegt
durch unendlich gedehnten
Raum voller Schall und Rauch
totenstill
an mir vorbei.
Larissa Waibel
schreibt, weil es hilft, sich ein Weilchen vor Unipflichten zu drücken. Oft wünscht sie sich nichts sehnlicher als ein warmes Ofebänkli und ein bisschen mehr so zu sein wie Ronja Räubertochter.
Gleich dem Vogel kämpft er sich aus dem Ei
und sucht seinen Platz in der Welt.
Auf seinem Irrweg wünscht er sich bloss,
Mutter Natur, sie stünde ihm bei.
Dass sie ihm innewohnt und zeigt,
woher und wohin es führen soll.
Doch nackt und schreiend blossgestellt
verliert er sich im Menschentreiben.
Aus tiefen Furchen greift mit Klauen um sich
die gierig verschlingende Leere.
Es bleiben Worte vom Verfall.
Yanick Ammann
wäre heute Skirennfahrer, wenn man ihn als Kind gefördert hätte, stattdessen ist er Germanistikstudent. Glaubt, dass Literarisches im Fussball und in spärlich besuchten Kinovorstellungen zu finden ist.
in diesem gedicht beweise
ich die lösung für ein lyrisches
problem höchster stufe welches aus der dimensionalen
phase einer euklidischen mannigfaltigkeit
erwächst deren multilaterale
phrase gefaltet ist wie ein gedeichseltes
palindrom finden sich
in diesem gedicht beweise
irregulärer spezialfälle
Carlo Spiller
lebt in Zürich und studiert dort an der Universität, sowie am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. 2016 erhielt er das Aufenthaltsstipendium des Literarischen Colloquiums Berlin. www.carlospiller.com.